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„Der Kampf um den Inlandsgast hat begonnen“

Rückblick und Ausblick: Didi Tunkel seit sechs Monaten Burgenland Tourismus-Geschäftsführer

01.03.2021

Nach 28 Jahren erfolgreicher Tätigkeit in der Privatwirtschaft übernahm Didi Tunkel am 1. September 2020 die Geschäftsführung von Burgenland Tourismus. Die traditionelle erste Bilanz nach 100 Tagen fiel Corona zum Opfer.

Der neue Geschäftsführer lässt nun die erste Phase in seiner neuen Funktion Revue passieren und informiert über die Pläne und Maßnahmen der kommenden Monate – noch mehr in den Mittelpunkt rückt die Unterstützung für die Betriebe.

Die ersten Wochen als Burgenland Tourismus hatten es für Tunkel in sich. „Man glaubt nicht, wie groß dieses kleine Land sein kann und wie viele Persönlichkeiten mit Tourismus zu tun haben. Von den zusätzlichen Herausforderungen durch Corona will ich erst gar nicht reden.“ Einen Eindruck verschafft ein Blick in den Terminkalender – 171 Termine in 71 Tagen zeugen von einem regen Austausch mit Institutionen und Persönlichkeiten.

„Ich bin als Quereinsteiger in den Job gekommen und war zu Beginn mit vielfältigen Aufgaben konfrontiert.“ Tunkel wird jedoch nicht müde zu betonen, dass er Unternehmer ist und bleibt. „Ich mache mir ein Bild von der Lage und handle dann. Entsprechend will ich auch nach meinen Taten beurteilt werden.“

Corona-Kasko, Bonusticket & Co.

Nicht nur Tunkels Terminkalender, sondern auch die Projektliste des vergangenen halben Jahres gibt einen Einblick in die aktuelle Dynamik bei Burgenland Tourismus. „Neben vielen Maßnahmen wie beispielsweise neuer interner Strukturen und Personalentscheidungen wie unserem neuen Marketingleiter Markus Pfeffer oder Thomas Wagner als neuen Digitalisierungsbeauftragen sind es sicherlich die Einführung der Corona-Kasko und das Bonusticket, sowie die Corona-bedingt in Rekordzeit aus dem Boden gestampfte Herbstkampagne, die hier hervorstechen“, blickt Tunkel auf die vergangenen Monate zurück, „mein Team gibt Vollgas. Ein Beispiel ist das Bonusticket, wir haben im Haus 13.000 Tickets verarbeitet – und das ohne Call Center.“

Tunkel sieht die Hotellerie startklar

Die aktuell diskutierte Öffnung sieht Didi Tunkel so: „In den letzten Tagen ist Gott sei Dank Bewegung in die Diskussion um die Öffnung der Hotellerie und Gastronomie gekommen. Ich finde, dass vor allem die Hotellerie umfassende Konzepte erarbeitet hat, die die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Gäste gewährleisten. Natürlich wünsche ich mir, dass beide Bereiche öffnen können, aber die Hotellerie sehe ich hier einen Schritt weiter.“

Tunkel wiederholt Vorschlag: Burgenland als Testregion für Österreich

Die Zusammenarbeit mit dem Land Burgenland bezeichnet Tunkel als ausgezeichnet – und intensiv. „Dass die Tourismus-Agenden direkt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil unterstellt sind, zeigt, welche Bedeutung der Tourismus in der aktuellen Landesregierung hat“, so Tunkel, der mit dem Landeshauptmann die Motivation teilt, für den burgenländischen Tourismus etwas zu bewegen und Maßnahmen schnell einzuleiten und umzusetzen. „Ob Verlängerung der Corona-Kasko oder das Konzept ,Burgenland als Testregion‘ für eine gut geplante und schrittweise Öffnung der Hotellerie – bei Landeshauptmann Doskozil stößt man mit guten Ideen immer auf offene Ohren. Dieser kurze Weg erleichtert unsere Arbeit für das Burgenland.“

Gastgeber-Servicestelle installiert

Die Kommunikation hat Tunkel auf neue Beine gestellt. „Mir ist der Kontakt zu allen Beteiligten sehr wichtig, vor allem zu den Betrieben und Hoteliers, die das Rückgrat des Tourismus bilden. Aus diesem Grund haben wir das Gastgeber-Service installiert, eine Anlaufstelle für alle burgenländischen Gastgeber – von Leiterinnen und Leitern eines 5*-Hotels bis hin zu Betreiberinnen und Betreiber einer kleinen Frühstückspension. Sie werden nicht nur mit wichtigen Informationen versorgt, wie beispielsweise jüngst zum neuen Tourismusgesetz, sondern auch über künftige Initiativen, die wir in die Betriebe bringen.“

Umsetzung des neuen Tourismusgesetzes

Die Anfangsphase seiner Tätigkeit war auch durch das neue Tourismusgesetz für das Burgenland geprägt. „Ich bin überzeugt, in einem Jahr wird niemand mehr dem alten Tourismusgesetz nachtrauern. Wir bündeln die Kräfte und das ist gut so. Das Burgenland braucht keine 15 kleinstrukturierten Tourismusverbände. Mit der Reduzierung auf drei Tourismusverbände – Nordburgenland, Mittelburgenland-Rosalia und Südburgenland – können wir viel effizienter handeln“, so Tunkel, der natürlich versteht, dass es viel Information und Kommunikation bedarf.

Die Geschäftsführung der drei Tourismusverbände wird demnächst ausgeschrieben. „Ich wünsche mir hier drei kompetente Macherinnen und Macher, die etwas bewegen wollen, denn es gibt viel zu tun“, blickt Tunkel auf kommende Projekte und Schwerpunkte für 2021:

  • Zukunftsfittere Strukturen (intern und extern)
  • Fokus auf den Inlandsmarkt
  • Digitalisierungs-Offensive (Burgenland Card, Digitales Meldewesen)
  • 100 Jahre Burgenland: Touristische Produkte (Insta-Points)
  • Burgenland Tourismus als DIE Servicestelle für Betriebe
  • Stärkung der Attraktivität von Jobs im Tourismus (Praktikumsprojekt)
  • Privatzimmer-Offensive (“Private Gastfreundschaft”)
  • Social Media Offensive
  • See-Opening am Neusiedler See inkl. Surf Weltcup
  • Personal-Strukturen
  • Evaluierung Bonusticket

Mehr Infos zu den einzelnen Schwerpunkten werden laufend veröffentlicht“, verspricht der Burgenland Tourismus-Geschäftsführer, der natürlich heute schon an die Zeit nach Corona denkt. „Es wird ein Fight um den österreichischen Gast werden. Wir haben durch unsere Strukturen und unseren bisher starken Fokus auf Inlandsgäste einen Startvorteil, aber den müssen wir auch nutzen“, so Tunkel.