Die von den Nächtigungsgästen zu entrichtende Ortstaxe, nachdem diese seit 2022 unverändert geblieben ist und nicht indexiert wurde, soll per 1.1.2026 auf EUR 4,50 angehoben werden. Die Einnahmen aus der Ortstaxe stärken die Gemeinden, den Rettungsdienst und werden für verstärkte gemeinsame Vermarktung der touristischen Angebote, dem Ausbau der Infrastruktur in den Regionen sowie dem Ausbau nachhaltiger Projekte im Sinne der Tourismus-Strategie 2030 eingesetzt. Konkret gehen von der pro Person eingehobenen Ortstaxe 20 % an die Gemeinden, 22 % (rund 1 EURO) wird für die Besorgung des Rettungsdienstes gemäß §12 Bgld. Rettungsgesetz 2024 („Rettungseuro“) eingehoben, der restliche Anteil geht an die Burgenland Tourismus GesmbH.
Der burgenländische Tourismus geht mit dem neuen Tourismusgesetz wieder einen Schritt voraus, stellt sich zukunftssicher auf und positioniert sich als Vorreiter und Impulsgeber im österreichischen Tourismus. Mit der strukturellen Weiterentwicklung wird ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung der Tourismusstrategie 2030 gesetzt. Die zukünftige Organisation ist modern, zukunftssicher, nachhaltig und zum Wohle der Gäste und der Regionen aufgestellt. Weniger Bürokratie, mehr Zeit und Budget für Gäste, Betriebe, Tourismusentwicklung und Bewerbung.
Burgenland Tourismus Geschäftsführer Didi Tunkel: „Entbürokratisierung und Verschlankung von Strukturen sind für uns keine Schlagworte, wir setzen dies in der Realität um. Die drei bestehenden Tourismusverbände Nordburgenland, Mittelburgenland-Rosalia und Südburgenland werden organisatorisch in die Burgenland Tourismus GmbH integriert. Mit dem klaren Ziel, viele bürokratische Prozesse zu reduzieren und dadurch mehr Ressourcen für Gäste und die Regionen zu schaffen. Dies wird, so zeigen es viele internationale Studien, auch notwendig sein, um die Gäste-Anforderungen in einem sich rasant schnell verändernden Markt auch zukünftig erfüllen zu können. Der Tourismus im Burgenland wird fit für die Zukunft – digital, nachhaltig und regional verwurzelt“.
Didi Tunkel zusammenfassend: „Wir entwickeln im Burgenland ein modernes, nachhaltiges Destinationsmanagement mit klarer Ausrichtung auf unsere Gäste und zukünftige Anforderungen des Marktes. Weniger Komplexität schafft mehr Wirkung – und das führt uns zu einem starken Tourismus für Gäste, Betriebe und Gemeinden.“
Die neue Struktur wird eine deutlich schlankere Organisationsform mit sich bringen und Doppelgleisigkeiten werden vermieden. Dabei wird auf die bestehenden Mitarbeiter:innen gesetzt. Durch die zukunftssichere Aufstellung wird es mehr Ressourcen für die touristischen Erlebnisregionen Nordburgenland, Mittelburgenland-Rosalia und Südburgenland geben. Das spiegelt sich auch in der neuen Organisationsstruktur wider, die vier strategischen Kernbereiche in den Mittelpunkt stellt: Lebensraum & Produktentwicklung, Marke & Kommunikation, Digitalisierung & IT-Services sowie Organisation & Corporate Services. Damit entstehen klare Zuständigkeiten, schnellere Prozesse und stärkere Netzwerke.
„Wir konnten in den letzten 5 Jahren im Umgang mit dem bestehenden Tourismusgesetz in der Praxis sehr viel lernen. Es hat sich gezeigt, dass wir als kleines Bundesland eine Menge von ausgezeichneten Erlebnisregionen und Attraktionen mit - wie ich glaube - enormen touristischen Potential haben, aber der Verwaltungs- und Organisationsaufwand optimierbar ist. Das greifen wir nun mit Blickrichtung Zukunft und Effizienzsteigerung an. Wir haben 2020 bei der Umsetzung des neuen Tourismusgesetzes Wort gehalten – und wir werden es auch jetzt zum Wohle des burgenländischen Tourismus halten, so Didi Tunkel, Geschäftsführer Burgenland Tourismus.
Didi Tunkel weiter: „Die neue Organisationsstruktur zielt auf eine schlanke, serviceorientierte und dezentrale Aufstellung ab – dabei bleiben alle Arbeitsplätze und aktuellen Büros bzw. Standorte erhalten. Ein zentrales Element des neuen Weges ist die Stärkung von Erlebnisregionen und der Einsatz von Erlebnisraum-Managern – anstatt der bisherigen Geschäftsführer - die gezielt Gemeinden und Betriebe in ihrer Region bei der Entwicklung, Vermarktung und Umsetzung von touristischen Angeboten unterstützen. Wegfallen wird in Zukunft das schwerfällige Organwesen, das alles andere als effizient war. Rund 80 % der Vollversammlungssitzungen in den drei Tourismusregionen konnten erst nach 30minütiger Wartezeit beginnen, weil sie mangels Anwesenheit der Delegierten nicht beschlussfähig waren. Es ist nicht selten vorgekommen, dass von den 36 von den politischen Parteien entsendeten Delegierten weniger als 10 bei den Sitzungen anwesend waren. Das sagt wohl alles über die Sinn- und Ernsthaftigkeit aus. Außerdem sparen wir uns in der neuen Aufstellung drei Budgets, drei Jahresabschlüsse, drei Wirtschaftstreuhandprüfungen und vieles mehr. Das ist ein echter Entbürokratisierungsschritt“.
„Selbstverständlich haben wir uns bereits seit längerer Zeit intensiv mit den bevorstehenden Änderungen auseinandergesetzt, uns proaktiv eingebracht und die Vorbereitungen für eine reibungslose Umsetzung getroffen. Unser oberstes Ziel ist dabei, die Tourismusmarke Burgenland zum Wohle aller touristischen Betriebe im Land, mit klarem Fokus auf die Regionen und das Lokale zu fördern und weiter voran zu bringen. Wir alle werden durch die Entbürokratisierung und Effizienzsteigerung mehr Zeit dafür haben, uns um das Wesentliche in unserem Job zu kümmern: um unsere Gäste und deren Bedürfnisse, unsere Angebote, um unsere Betriebe und um die effiziente Vermarktung des Tourismuslandes Burgenland“, so Tunkel abschließend.
Die neue Struktur ist auch ein Ergebnis eines breit angelegten Strategie-Prozesses, der im Jahr 2023 in die Landestourismusstrategie Burgenland 2030 gemündet ist. Im Rahmen zahlreicher Workshops, Online-Beteiligungen und direkter Gespräche haben sich mehr als 250 Stakeholder:innen – darunter auch viele Bürgermeister:innen, Tourismusverantwortliche, Unternehmer:innen, Regionalentwickler:innen und Branchenvertreter:innen – aktiv eingebracht. Immer wieder wurden dabei zentrale Anliegen formuliert: die Vereinfachung und Verschlankung von Strukturen, die Reduktion bürokratischer Hürden und der bedarfsgerechte Aufbau regionaler Unterstützungsstrukturen.
„Diese breite Beteiligung, die wir im Strategieprozess hatten, ist kein Abschluss, sondern ein Anfang,“ so Tunkel. „Wir werden regionale Strategieprozesse, Kommunikation und Vermarktung in enger Zusammenarbeit mit unseren Stakeholdern weiter ausbauen und damit die Regionen im Burgenland stärken“.
Die Novelle zum Tourismusgesetz wird heute, am 16. Oktober, als Initiativantrag eingebracht. Bei positiver Beschlussfassung werden bis zum Ende des Jahres alle organisatorischen Vorbereitungen zur Umsetzung abgeschlossen sein – mit dem Ziel, die Stärkung der Regionen, die Entbürokratisierung und die neue Struktur ab dem 1. Jänner 2026 zu starten.