Beim Martiniloben handelt es sich um einen alten, burgenländischen Winzerbrauch. Wenn die diesjährige Ernte eingebracht und der Wein erstmal in Fässern zur Reifung gelagert war, hieß es erstmal warten, und zwar bis zum 11. November. Erst dann wurde der junge Weißwein zum ersten Mal gekostet. Somit war der Feiertag des burgenländischen Landespatrons - dem Heiligen Martin - auch ein wichtiger Tag für die heimischen Winzer. Nicht nur der eigene Wein wurde auf Qualität geprüft, man ging von Keller zu Keller und kostete den neuen Jahrgang unter Kollegen. Heute öffnet man die Kellertüren für alle Weinliebhaber und Genießer - alle können nach Lust und Laune kosten. In den letzten Jahren feierte das Martiniloben rund um den Neusiedler See eine Art Renaissance und ist heute ein Fixpunkt im kulinarischen Kalender.
Im Burgenland weiß man seit jeher, wie man Anlässe feiert. Und dieses Talent gibt man gerne weiter. Das zeigt sich bei den verschiedenen Veranstaltungen rund um Brauchtum, Kultur und Tradition in besonderer Weise. Und weil Freude immer schöner ist, wenn man sie teilt, sind im Burgenland alle dazu eingeladen, daran teilzunehmen. Auf den Tisch kommen ausgewählte Speisen, in den Gläsern werden die besten Weine der Region serviert und die Gäste werden mit offenen Armen willkommen geheißen.