Nun stelle ich mir mein Ruhebild vor:
Ich sitze auf einer Streuobstwiese im Naturpark Landseer Berge. Diese Streuobstwiese liegt eingebettet in einer Landschaft, die aus Wiesen, unbefestigten Feldwegen und eingestreuten Ackerflächen besteht.
Es ist ein sonniger Tag im Mai. Ich habe es mir auf einer Picknickdecke unter einem Apfelbaum gemütlich gemacht. Entspannt lehne ich mich an den dicken alten Stamm des Baumes. Lange Zeit steht der Baum bereits hier. Manche der knorrigen und hochstämmigen Altbäume hier in meiner Umgebung sind mehr als 70 Jahre alt. Zwischen den alten Bäumen wachsen zarte Jungbäume, die gemeinsam neben Totholzbäumen einen wunderbaren und einzigartigen Lebensraum für eine große Artenvielfalt bieten.
Die Sonne scheint bereits herrlich warm und ich genieße die warmen Temperaturen auf meiner Haut. Nun schaue ich nach oben. Die einzelnen geschlossenen bzw. bereits geöffneten Blüten des Apfelbaumes sind weiß, rot und rosa. Ich bin begeistert von der Menge der Blütenpracht, die dieser Baum trotz seines Alters hervorgebracht hat.
Nun blühen gerade alle Kernobstbäume. In der Nähe kann ich einen Birnenbaum entdecken, dessen Blüten reinweiß leuchten. Auch andere Sorten wie die Quitte, die selten gewordene Mispel sowie Bäume mit Steinfrüchten wie den Zwetschgenbaum kann ich hier auf dieser Wiese finden. Die alten Obstsorten sind meist pflegeleichter und widerstandsfähiger. Außerdem sind sie vielfältiger in Geschmack und Aussehen. Die Apfelbäume bilden hier das Herzstück der Streuobstwiese.
Mit jedem Einatmen nehme ich intensiver den Duft meiner Umgebung wahr, was mich frei und unbeschwert werden lässt. Ein Ast hängt besonders tief, sodass ich die Bienen und Wildbienen beobachten kann, wie sie emsig in die Apfelblüten klettern, um Nektar zu sammeln. Ich schließe die Augen und höre das Summen der Insekten in der Baumkrone sowie das Gezwitscher von verschiedenen Vögeln. Blaumeisen, Sperlinge, Amseln kann ich hier vernehmen. Die Vögel lieben die Streuobstwiese, denn hier finden sie genügend Futter. Als ich meine Augen wieder öffne, kann ich einen Eichelhäher entdecken, der sich mit lauten, krächzenden Tönen in einer Baumkrone neben mir bemerkbar macht. Wie ein Polizist wacht dieser farbenprächtige Vogel hier über dieses Plätzchen.
Als mein Blick auf das Gras rund um die Picknickdecke fällt, bemerke ich erst die bunte Mischung aus Wildblumen, welche hier wachsen, wie zum Beispiel die Schafgarbe, der Löwenzahn und das Gänseblümchen. Gemeinsam lassen sie ein buntes Bild entstehen, was mich ausgesprochen fröhlich und positiv stimmt. Krautige Pflanzen wie die Brennnessel wachsen ebenfalls hier. Die Brennnessel ist eine Zeigerpflanze, sie zeigt, dass der Boden hier gesund ist.
Insekten lieben diesen Ort. Ich kann Heuschrecken entdecken, die vergnügt durch das Gras springen. Schmetterlinge wie der Zitronenfalter oder der Distelfalter schweben sanft und lautlos über die bunten Blumenköpfe. Zikaden und Feldgrillen lassen meinen Geist mit ihren monotonen Geräuschen noch mehr zur Ruhe kommen. Wann immer ich möchte, kann ich wieder hier in Gedanken zurückkehren, um noch einmal diesen einzigartigen Moment im Naturpark zu erleben.
Nun verabschiede ich mich von meinem Ruhebild